Bischof Dr. Christian Stäblein zeigte sich bei einem Besuch zweier evangelischer Kinder- und Familienzentren in Reinickendorf „überaus beeindruckt“ von der wichtigen und guten Arbeit, die von den Mitarbeitenden vor Ort geleistet wird. „Wir müssen besonders die Kinder und auch die Familien im Blick haben, ihnen bei Bedarf einen geschützten Raum geben und sie fördern. Das gehört zu unserer sozialen Verantwortung. Und es entspricht Gottes Menschenfreundlichkeit – Kinder sind eine Gabe Gottes, sagt die Bibel“, sagte Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), anlässlich des 75-jährigen Bestehens des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf, der Träger der Einrichtungen ist. Auch von der Kreativität in der für die Kirche heute notwendigen Transformation im Kirchenkreis zeigte er sich angetan. „Die Kirche muss sich verändern, nur so kann sie bei den Menschen bleiben.“   

„Die evangelische Kirche in Reinickendorf ist sozial engagiert und setzt sich für die Menschen vor Ort ein“, erklärte Thomas Harms, Superintendent des Kirchenkreises Reinickendorf und fuhr fort: „Wir sind innovativ und diakonisch orientiert und schaffen Chancen für die Menschen in den Kiezen.“ Der Bischofsbesuch führte zur KreativFabrik im Hausotterkiez in Reinickendorf-Ost und zum FACE Familienzentrum im Märkischen Viertel, die sich beide in sozioökonomisch schwierigen Stadtvierteln befinden.

Die evangelische Kirche in Reinickendorf ändert sich und hat Mut zum Wandel. „Wir schauen verstärkt nach außen, nehmen Probleme wahr und unterstützen die Menschen im Bezirk, wo wir können“, erklärte Harms. Die Bedeutsamkeit dieses „fröhlichen Wechsels“ ist wichtig. Er bewirkt eine verstärkte Sichtbarkeit der evangelischen Kirche in den Kiezen und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Reinickendorfer Bezirksamt und zahlreichen sozialen Trägern vor Ort. „Und dieses dient uns allen, dem Zusammenleben unserer Gesellschaft als Gemeinschaft und Gemeinde“, fügte Harms hinzu.

Neben den bereits etablierten Einrichtungen KreativFabrik in der Amendestraße 41a (Zugang: Hoppestraße 36) und FACE Familienzentrum im Märkischen Viertel am Wilhelmsruher Damm 159 mit Standorten im Dannenwalder Weg 167 und in der Titiseestraße 5 errichtet der Kirchenkreis gerade einen weiteren Standort des FACE Familienzentrums plus Kita und 125 darüber liegenden Wohnungen in der Rollberge-Siedlung. „Mit diesem Neubau mitten in einem sozial schwierigen Umfeld realisieren wir ein Zukunftsprojekt von sozialer Arbeit vor Ort und Wohnen und können den Menschen bessere Perspektiven für ihren Lebensalltag geben“, erklärte Harms das Konzept des sogenannten FACE Campus in der Titiseestraße 7, das der Kirchenkreis zusammen mit der GESOBAU AG entwickelt hat.

Zusätzlich zu der sozialen Arbeit mit Kindern und Familien an mehreren Standorten bietet das große Programm der evangelischen Kirche in Reinickendorf zahlreiche Angebote für jedes Alter. Das Spektrum reicht von Kursen für Eltern während der Schwangerschaft über Hausaufgabenhilfe, Bewegungsspiele, Freizeiten u.a. für Kinder und Jugendliche, Patenschaftsprojekte für die Unterstützung von Familien im Alltag und Bildungsangeboten bis zu Laib-und-Seele-Ausgabestellen für einkommensschwache Menschen, Besuchsdiensten in Pflegeheimen, seelsorgliche Unterstützung in Krankenhäusern, Trauerbegleitung und vielem mehr.

Hintergrund:
Zum evangelischen Kirchenkreis Reinickendorf mit gut 48.000 evangelischen Christen und etwa 25 Kirchen und sakralen Gebäuden gehören außerdem u.a. 15 Kirchengemeinden mit insgesamt 19 evangelischen Kitas. Die Evangelische Familienbildung Reinickendorf mit zahlreichen Kursen, Seminaren, Workshops etc. und Projekten wie dem Patenschaftsprojekt „An deiner Seite“ und dem Projekt „Offenes Haus Ev. Familienbildungsstätte“ in Alt-Wittenau gehört ebenso zum Kirchenkreis wie verschiedene Laib-und-Seele-Ausgabestellen und die vivo-Kulturkirche am See, ein offener Ort der Begegnung und Kultur am Tegeler See mit vielen Konzerten und Kulturveranstaltungen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kirchenmusiker:innen, die Konzerte in vielen Kirchen veranstalten und Musikgruppen leiten.

Foto: Ein sogenanntes "alternatives Zeugnis" mit besonderen Fähigkeiten hat Bischof Stäblein beim Besuch der KreativFabrik von den Kindern erhalten. Der Besuch fand am letzten Tag vor den Berliner Sommerferien statt, an dem in den Schulen die Zeugnisse ausgehändigt werden. Traditionell vergibt das Team der KreativFabrik an dem Tag sogenannte "alternative Zeugnisse" an die Kinder, in denen Fähigkeiten und Stärken gelobt werden, die nicht unbedingt dem Kanon der in den Schulen gelehrten Fähigkeiten entsprechen, die aber trotzdem Stärken sein können. Mit welchen Stärken der Bischof glänzt, bleibt jedoch ein Geheimnis...
Neben Bischof Christian Stäblein und den Kindern im Bild zu sehen ist Kristin Schöppe, die Leiterin der KreativFabrik.

Hier finden Sie mehr Informationen über die beiden Kinder- und Familienzentren:
KreativFabrik
FACE Familienzentrum