Einweihung des Kita-Neubaus „Jona und der Wal“

Einweihung des Kita-Neubaus „Jona und der Wal“

Einweihung des Kita-Neubaus „Jona und der Wal“

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Einweihung des Kita-Neubaus „Jona und der Wal“

Berlin, 11.10.2024. Der Neubau für die  Kita „Jona und der Wal“ der Evangelischen Andreas-Kirchengemeinde in der Schlitzer Straße 46 in Berlin-Reinickendorf wurde am Freitag, den 11. Oktober 2024 feierlich eingeweiht. Die Regel-Kita bietet Platz für 70 Kinder (1-7 Jahre). In der Betreuung von Kindern mit besonderen Förderbedarfen liegt ihr Schwerpunkt auf der Betreuung von Kindern aus dem Autismus-Spektrum, was beim architektonischen und gestalterischen Konzept des Gebäudes berücksichtigt wurde und sich auch im pädagogischen Konzept der Kita widerspiegelt.

„Wir freuen uns sehr, mit einem weiteren Neubau einer evangelischen Kindertagesstätte in Reinickendorf dazu beizutragen, dass Familien eine gute Betreuung für ihre Kinder finden und die Kinder auf diese Weise auf ihrem Weg in unserer Gesellschaft auch im außerfamiliären Umfeld gefördert und unterstützt werden“, sagte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf, Thomas Harms, bei der Einweihung.

Harms fuhr fort: „Gott liebt alle Kinder dieser Welt. Daher ist es der evangelischen Kirche in Reinickendorf immens wichtig, auch Kinder aus dem Autismus-Spektrum in der neuen Kita „Jona und der Wal“ adäquat zu betreuen und zu fördern. Inklusion wird hier und in unseren anderen Kitas gelebt.“

Die Kita-Leiterin Susanne Frankowiak erklärte bei der Vorstellung des pädagogischen Konzeptes: „Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung tun sich im sozialen und emotionalen Umgang mit anderen Menschen schwer und verhalten sich - aus Sicht von anderen - oft unangemessen. Zudem fällt es ihnen oft schwer, Umwelt- und Sinneseindrücke zu verarbeiten. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass unsere Kita „Jona und der Wal“ nun eröffnet. Hier bekommen die Kinder - als Teil der Gemeinschaft in einer Regel-Kita - Unterstützung und Hilfe dabei, für sie herausfordernde Situationen zu meistern. Dabei profitieren sie auch von einem räumlichen Konzept, welches ihren Bedürfnissen entspricht.“

Die Statistik zeigt, dass es immer mehr Kinder im Autismus-Spektrum gibt. Im Neubau wurde diese Entwicklung durch eine auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern aus dem Autismus-Spektrum ausgerichtete architektonische Gestaltung berücksichtigt. Auf diese Weise soll die Inklusion erleichtert werden. So können starke akustische und visuelle Reize für Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) negative Folgen haben. „Ein hoher Lärmpegel oder eine unklare Raumaufteilung können sich negativ auf das Befinden der Kinder auswirken oder sogar unüberwindbare Hindernisse bilden“, betonte Marcus Nitschke, der Geschäftsführer der Firma D:4 Architektur, die den Neubau geplant und entworfen hat. „Wir haben das Gebäude bewusst polygonal und nicht rechteckig geplant, da sich Kinder mit ASS in rechtecki-gen Räumen häufig verloren fühlen und nicht orientieren können“, fuhr er fort.

Unter einem markanten, mehrfach gefalteten Dach erstrecken sich auf etwa 1200 Quadratmetern moderne und inklusive Betreuungsräume, die den Kindern einen sicheren und förderlichen Raum zur Entfaltung bieten. Neben akustischen Maßnahmen wie u.a. schallabsorbierenden Holzlamellen, einem beruhigenden kontrastarmen Farbkonzept und sicht- und tastbarer Holzbauweise zur haptischen Orientierung wurden im Innenbereich auch Ruheinseln, Verstecke und Rückzugsflächen geschaffen, sodass sich die Kinder jederzeit vom Geschehen zurückziehen können. Im Außenbereich finden die Kinder neben verschiedenen Zonen zum Entdecken und Toben auch Ruhemöglichkeiten und Orte für das ruhige Spielen.

Die Kita wurde in nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Materialien wie Ziegelsteine der abgerissenen Kirche, die sich vorher an diesem Standort befand, wurden wiederverwendet und in die Gestaltung der Außenflächen integriert.

Das Gesamtvolumen der Baumaßnahme der Evangelischen Andreas-Kirchengemeinde und des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf beträgt rund 3,6 Millionen Euro. Davon werden 2,1 Millionen Euro durch Fördermittel des Bundes für den Kita-Ausbau (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) getragen. Mit 250.000 Euro unterstützt die gemeinnützige Organisation Aktion Mensch den Neubau und mit 140.000 Euro fördert die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) im Rahmen des Strukturanpassungsfonds die neue Kita. Außerdem gibt es eine Zuwendung des Landes Berlin im Rahmen des Programms „Grün macht Schule – KinderGARTEN“ in Höhe von 2.000 Euro. Die evangelische Andreas-Kirchengemeinde und der Kirchenkreis Reinickendorf tragen rund 1,1 Millionen Euro.

Der Kita-Name „Jona und der Wal“ beruht auf der biblischen Geschichte vom Propheten Jona, den Gott auf eine schwierige Mission schickte. Jona traut sich diese Aufgabe nicht zu und flieht deshalb aus Angst. Nach einer stürmischen Schifffahrt landet er im Bauch eines Wals und erkennt dort, dass er seine Bestimmung annehmen und seinen Auftrag ausführen muss.

Wie Jona stehen auch Kinder beim Aufwachsen vor verschiedenen Herausforderungen, haben Sorgen und Ängste. Die Geschichte von Jona erzählt davon, dass Gott die Menschen manchmal herausfordert und gleichzeitig mit ihnen unterwegs ist und ihnen hilft, diese Herausforderungen zu meistern. Er zeigt damit seine Liebe: Gott nimmt alle Menschen so an, wie sie sind, mit allen Stärken und Schwächen, mit Mut und Ängsten und mit all ihren Besonderheiten. Und Gott zeigt in dieser Geschichte auch seine Gnade und Güte: Er trägt es dem Propheten nicht nach, dass er vor der schwierigen Mission erst einmal weggelaufen ist, sondern er bleibt bei ihm und unterstützt ihn darin, seine Aufgabe zu erfüllen.

Für die Arbeit in der Evangelischen Kita Jona und der Wal bedeutet dies, dass hier die individuelle Förderung und das Vertrauen in das Potenzial jedes Kindes im Fokus stehen. Ähnlich wie Jona seine Aufgabe fand und sich entwickelte, können die Kinder in dieser Einrichtung in einem geschützten und unterstützenden Umfeld wachsen. Die Kita bietet ihnen die nötige Struktur, um sich zu entfalten. Die Geschichte zeigt, dass jeder Mensch unabhängig von seinen anfänglichen Ängsten oder Schwierigkeiten Teil eines größeren Plans ist. Für eine inklusive Kita bedeutet das, dass auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen eine wichtige Rolle in der Gemeinschaft haben und entsprechend ihrer Bedarfe gefördert werden.

Ansprechpartner:

Thomas Harms, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf
Telefon 0160 96 81 54 77

Susanne Frankowiak, Leiterin der Evangelischen Kita Jona und der Wal,
E-Mail evkitajonaundderwal@gmx.de 

Marcus Nitschke, Geschäftsführer der Firma D:4 Architektur
Telefon 030 859 94 25 12

Adresse der Kita:
Evangelische Kita Jona und der Wal
Evangelische Andreas-Kirchengemeinde
Schlitzer Straße 46
13435 Berlin

Kontakt:

Susanne Frankowiak (Kita-Leitung), E-Mail evkitajonaundderwal@gmx.de 

Visualisierung des Neubaus an der Schlitzer Straße 46. Bild: D:4


Foto Susanne Frankowiak: Hanna Halfon | Kirchenkreis Reinickendorf
Visualisierung des Kita-Neubaus © D:4 Berlin
Titelbild: Perspektive aus dem Treppenhaus des markanten Kita-Neubaus durch runde und farblich abgesetzte Fenster auf Gäste der feierlichen Einweihung. © Denny Voigt

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